Energielieferant, Konzentrationshilfe, praktische Zwischenmahlzeit. Das sind die Gründe, aus denen das Studentenfutter auch Jahrhunderte nach seiner Entstehung noch populär ist. Das Geheimnis liegt in der Zusammensetzung der Nährstoffe: Vitamine, Mineralien, Stärke, Ballaststoffe und ungesättigte Fettsäuren verleihen reichlich Energie und unterstützen wichtige Körperfunktionen.
Ursprünglich bestand das Studentenfutter lediglich aus Mandeln und Rosinen. Der aus dem 17. Jahrhundert stammende Name bezieht sich auf die wohlhabenden Studenten, eine der wenigen Bevölkerungsgruppen, die sich die teure Zwischenmahlzeit leisten konnten. Der Mandel wurde außerdem eine lindernde Wirkung für Symptome des Alkoholkonsums nachgesagt.
In den USA feiert man am 31. August das Studentenfutter mit dem „National Trail Mix Day“. Da die Mischung vor allem als effizienter Energielieferant bekannt ist, der besonders von Wanderern bevorzugt wird, entstand im englischsprachigen Sprachraum die Bezeichnung „Trail Mix“.
Das heutige Studentenfutter enthält in der Regel geröstete Erdnüsse, Cashewnüsse, Mandeln und Rosinen. Auch Walnüsse, Haselnüsse und Sonnenblumenkerne werden in einigen Mischungen verwendet. Die Nüsse und Kerne enthalten dabei viele ungesättigte Fettsäuren, die vom Körper in Energie umgewandelt werden, die besonders, wenn man Sport treibt oder sich auf Arbeit oder Studium konzentrieren will, unerlässlich ist. Das in ihnen enthaltene Eiweiß unterstützt den Muskelaufbau und die Regeneration nach der körperlichen Betätigung.
Mehrfachzucker liefert gleichmäßige Energie
Oft wird vor besonderen Anstrengungen, seien es Klausuren, wichtige Arbeitsaufgaben oder Turniere, Traubenzucker oder Lebensmittel, die viel raffinierten Zucker enthalten, konsumiert. Da dieser Einfachzucker, Glukose, jedoch im Körper nur mithilfe von Insulin in Energie umgewandelt werden kann, kommt es bei einer hohen Zufuhr zu einem hohen Anstieg des Insulins im Blut. Dadurch nimmt die Konzentrationsfähigkeit ab.
Glukose ist auch in Rosinen zu finden, wird vom Körper allerdings nur in geringen Mengen benötigt. Im Gegensatz dazu wird der Mehrfachzucker in stärkehaltigen Lebensmitteln wie Nüssen mithilfe der Ballaststoffe, die diese ebenfalls liefern, langsam aufgespalten und nach und nach in die Blutbahn abgegeben. Hierdurch steigt der Blutzuckerspiegel langsamer an, bleibt aber länger auf einem erhöhten Niveau.
Studentenfutter als Nährstofflieferant
Durchschnittlich enthalten 100 Gramm Erdnüsse und andere Nüsse etwa 15% der empfohlenen Tagesdosis an Ballaststoffen. Auch ihr Stärkegehalt ist relativ hoch. Darüber hinaus liefern Walnüsse Kalzium, B-Vitamine und Folsäure, die gut für Nerven, Haut und Haare sind. Mandeln enthalten besonders viel Kalium, das gegen Bluthochdruck wirkt und so dem Herz-Kreislaufsystem zu Gute kommt. Das Tryptophan in Cashewnüssen ist für die Produktion von Serotonin wichtig, das glücklich macht. Und Sonnenblumenkerne liefern viele weitere wichtige Nährstoffe wie Zink, Eisen, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Vitamin A und B.
Rosinen und anderes Trockenobst enthält Vitamin A und B, Eisen, Kalzium, Natrium oder Kalium und liefert Ballaststoffe. Jedoch gilt sowohl für Nüsse als auch für Trockenobst, dass sie nur in Maßen genossen werden sollten: Die kalorienreichen Nüsse sind sehr fetthaltig, und obwohl sie überwiegend „gute“ ungesättigte Fettsäuren enthalten, sollte eine Dosis von 60 Gramm Fett pro Tag nicht überschritten werden. Der hohe Zuckergehalt in Trockenobst sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden.
Die Mischung macht‘s
Fertigmischungen können zugesetzten Zucker, Salz oder Konservierungsstoffe enthalten. Studentenfutter selber herzustellen ist deshalb eine wunderbare Alternative. Wer frische Mandeln verwendet, sollte diese zuerst eine Minute lang in sprudelndem Wasser kochen, um die Haut abzulösen, und dann im Ofen bei 160 Grad rösten, bis sie die gewünschte Farbe erhalten. Andere Nüsse wie Haselnüsse können direkt geröstet werden, da ihre Haut sich dabei automatisch ablöst.
Neben allen möglichen Arten von Nüssen, Samen wie Sesam- oder Leinsamen sowie Kürbiskernen oder Pistazienkernen hat man die Wahl zwischen einer Vielfalt von Trockenobst wie Aprikosen, Feigen, Cranberrys, Bananenchips, Kokosraspeln und vielen mehr. Wer es lieber herzhaft mag, kann außerdem Nüsse mit nur wenig Trockenobst, beispielsweise mit klein geschnittenen, weniger geschmacksintensiven Apfelringen, mit Gewürzen oder Trockenkräutern kombinieren.
Studentenfutter ist nicht nur nährstoffreich und deshalb ein wichtiger Teil einer ausgewogenen Ernährung, es ist auch vielseitig. Es kann im Müsli, mit Joghurt, in Muffins oder Keksen, auf Salaten oder in Pfannengerichten verwendet werden, verleiht jeder Mahlzeit ein gewisses Extra und bereitet den Körper ideal auf die Anstrengungen des Tages vor.